„Aus der finanziellen Not eine Jugend machen“
Für Roland Sternisko sind diese herbstlichen Tage derzeit ebenfalls sehr erfreulich, denn er konnte nach seiner 21-monatigen Zwangspause wegen eines Kreuzbandrisses endlich wieder das Comeback auf dem Spielfeld geben. Am 28. Januar 2012 hat sich der defensive Mittelfeldspieler einen Kreuzbandriss zugezogen. Im letzten Saisonspiel des ehemaligen Bundesligisten gegen RW Erfurt hat er seine emotionale Rückkehr feiern können. Jugendliche Unbekümmertheit ist ein echtes Erfolgsrezept der Hachinger. Vor allem die finanzielle Not ist dafür verantwortlich. Bei der Spielvereinigung gilt vor allem das Motto: „Aus der finanziellen Not eine Jugend machen,“ so heißt das leicht abgewandelte Konzept der „Sparfüchse“ aus der bayrischen Provinz.
„Es läuft heute deutlich intensiver ab“
Im Vergleich zu Anfang 2012 hat der 25-jährige Sternisko deshalb auch erkennen können: „Es läuft heute deutlich intensiver ab. Die Automatismen greifen eher.“ Langfristig soll das Hachinger-Nachwuchskonzept erste Früchte einfahren. Derzeit können die Schützlinge des Trainerduos Baum/Schromm immerhin einen hervorragenden siebten Tabellenplatz belegen. In den bisherigen zwölf Begegnungen konnte man bei einem ausgeglichenen Torverhältnis von 20:20 immerhin 19 Punkte holen. Auch die anderen Drittligatrainer sind vom Potential der Hachinger absolut überzeugt, was auch Baum so erkannt hat, wenn er gegenüber „merkur-online.de“ folgendes erklärt: „Viele sind überrascht, dass wir mit so wenig Geld im Rücken so viele Punkte auf unserem Konto haben.“ Auch weiterhin werden aus der eigenen Jugend talentierte Spieler hochgezogen. Wie zum Beispiel der erst 19-jährige Kenny Redondo, der nun mit einer Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2016 beschenkt worden ist. Der technisch starke Offensivmann hat von der U17 über die U19 bis zur U23 sämtliche Auswahlmannschaften der Spielvereinigung durchlaufen.
„Vielleicht schon bis zur Winterpause hinbekommen“
2008 ist der gebürtige Spanier vom FC Rot-Weiß Oberföhring nach Unterhaching gewechselt. Baum weiß über diesen Spieler folgendes zu berichten: „Wir können ihn vielleicht schon bis nach der Winterpause so hinbekommen, dass er auch in der 3. Liga einschlagen kann.“ Ein Spieler, der definitiv sofort wieder eingesetzt werden kann, ist Sternisko. Der Ex-Spieler vom Lokalrivalen TSV 1860 München wird wieder langsam an das Drittliga-Niveau herangeführt. Ehrlich muss der gebürtige Würzburger zugeben: „Ich bin noch nicht auf dem Niveau wie davor. Da ist noch Luft nach oben, vor allem im Schnelligkeitsbereich.“
Gute Auswahl für Hachings-Trainerteam Baum/Schromm
Spielpraxis hat er sich zuletzt bei seinen vier Partien in der Hachinger Bayernliga-Mannschaft holen können. Ein Startelfeinsatz gegen das Spitzenteam aus Wiesbaden scheint derzeit noch völlig offen zu sein. Im defensiven Mittelfeld wird es erbitterte Positionskämpfe geben, denn es kommt zur Rückkehr des zuletzt gelbgesperrten Quirin Moll. Auch die beiden defensiven Mittelfeldleute Stefan Haas und Lucas Hufnagel können sich über eine Rückkehr freuen. In Wiesbaden gelingt es Baum und Chefcoach Claus Schromm, dass sie personell absolut aus dem Vollen schöpfen können.
Einzig Benjamin Kauffmann fehlt bei der SpVgg Unterhaching
Einzig Benjamin Kauffmann, der sich mit Sprunggelenks-Problemen herumplagt, wird nicht dabei sein. Baum rechnet beim Tabellenfünften ein „brutal schwieriges“ Spiel. Grund für diese Annahme ist die Tatsache, dass die Quantität und Qualität der fußballerisch hervorragenden Einzelkönner beim SV Wehen Wiesbaden von enormer Natur ist. Die beiden zuletzt pausierenden Mittelfeldleute Alf und Marco Christ kehren in die Startformation zurück.
So wollen sie spielen:
SpVgg Unterhaching: Müller – Welzmüller, Erb, Hack, Schwarz – Steinherr, Moll, Sternisko, Götze – Haberer, Voglsammer
SpVgg Unterhaching: Rückkehrer Sternisko hofft auf Einsatz beim SV Wehen Wiesbaden
Auch in diesem Jahr kann die Spielvereinigung Unterhaching mal wieder auf sich stolz sein. Der kleine Verein aus dem Münchener Süden belegt einen hervorragenden siebten Tabellenplatz in der 3. Liga. Eine sensationelle Platzierung, wenn man bedenkt, dass die Hachinger mit einem Etat von gerade einmal 1, 5 Millionen Euro zusammen mit den bayrischen Kontrahenten Wacker Burghausen und Jahn Regensburg den letzten Platz in diesem Ranking belegen. Nun geht es also am morgigen Samstag zum Spitzenteam SV Wehen Wiesbaden, wo schon ein Punktgewinn eine echte Überraschung darstellen würde.
Datum der Veröffentlichung: 18.10.2013 17:00 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: merkur-online.de
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